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Weil Bildung zum Vorbild werden kann

Nicht selten erinnert man sich gern an bestimmte Schulfächer oder Lehrkörper, die über einen längeren Zeitraum hinweg prägend auf unsere Persönlichkeit eingewirkt haben. Zum Teil sind es diese Begegnungen, die uns unbewusst für bestimmte Berufszweige affin machen. Ob es nun der packende Biologieunterricht oder die notwendigen Sprachen waren, Bildungsinstitutionen prägen uns und unsere berufliche Laufbahn häufiger als man es sich denken mag. Auch bei der musikalischen Bildung ist dieses Phänomen, trotz geringer Honorare für die eigentlich erbrachte Leistung, sichtbar. Auch diejenigen, die nach der Schule eine Ausbildung mit exzellenten Leistungen absolviert haben, denken oftmals über eine weitere Qualifikation als Ausbilder nach. Und das mit gutem Grund! Denn wer sich in der inhaltlichen Gestaltung eines bestimmten Fachbereichs so wohlgefühlt hat und sich die Vermittlung des Wissensstandes zutraut, der hat bereits einen wesentlichen Kernbestand zur Ausbildereignung errungen. Nichtsdestotrotz ist die fachliche Ausbildereignung selbstverständlich ein prüfbarer und auch prüfungsrelevanter Bereich, der im Rahmen eines Ausbilderlehrgangs kontrolliert werden muss. Mit etwas Mühe und Fleiß steht Ihnen jedoch dabei nichts im Wege.

Warum braucht es Ausbilderlehrgänge?

Diese Ausbilderlehrgänge ermöglichen ein standardisiertes und fachübergreifendes Niveau der Ausbilder und heben somit die Qualität und den Anspruch der Ausbildungsberufe insgesamt deutlich an. Damit ist nicht gesagt, dass Ausbildungsberufe vor der rechtlich verbindlichen Nachweispflicht zur Eignung eines Ausbilders prinzipiell ein minderes Niveau in Deutschland hatten, doch helfen diese Ausbilderlehrgänge eine normierende Qualität in allen Ausbildungsbereichen zu etablieren. Ein Mindestmaß an didaktischer, rechtlicher und gesamt-pädagogischer Qualität, die auch für den zukünftigen Nachwuchs ein großer Gewinn sein wird. Die Ausbilderlehrgänge sind fachübergreifend und können online oder vor Ort durchgeführt werden. Dabei ist es egal, welche Kammer diesen Kurs letztlich durch seine Prüfung abnehmen wird. Denn der Lehrgang ist für alle Kammern seit 2009 verpflichtend und deshalb ist ein solcher Ausbilderlehrgang IHK und anderen Kammern gegenüber grundsätzlich offen strukturiert und inhaltlich gestaltet. Letztlich werden hier auch keine fachspezifischen Grundkenntnisse, sondern hauptsächlich pädagogische Kernkompetenzen vermittelt, die sich von bestimmten Kammern oder Inhalten völlig frei bewegen.

Was ist der Vorteil einer nachweispflichtigen Ausbildereignung?

Was zunächst wie eine bewusst platzierte bürokratische Hürde anmutet, ist für die Ausbildungsberufe in Deutschland notwendig. Denn auch bei den schlichtesten Berufen, welche eine Ausbildung voraussetzen, muss der Inhalt möglichst anschaulich und kompakt vermittelt werden. Zum einen ist die Kompetenzerweiterung für den Ausbilder eine gewisse Absicherung hinsichtlich seiner Profession und ermöglicht ihm, dass er sich in der Rolle des Ausbilders sicher und kompetent verhalten kann. Zum anderen bietet es auch für den Auszubildenden einen gewissen Reiz, wenn er sich der Kompetenten Anleitung seines Ausbilders gewiss sein kann. Dies ist mitunter auch ein wichtiges Kriterium, wenn es um die Auswahl eines Ausbildungsberufes für junge Menschen geht. Nicht nur der Fachbereich muss überzeugen, sondern auch die Rahmenbedingungen sind entscheidend. Und dazu gehören auch – sofern man sich die Bildung zum Vorbild werden lassen möchte – die Ausbilder und ihre Kompetenzen.